Tigra TT

History

März 2001: Auf dem Genfer Autosalon finden erste Kontakte zwischen Heuliez und Opel statt. Heuliez, ein im Jahre 1920 gegründetes französisches Unternehmen aus Cerizay im Département Deux-Sèvres (in der Nähe von Nantes in Frankreich) stellt als Karosseriehersteller Kleinserien her. Citroën und Peugeot zählen seit Jahren zu einem wichtigen Kunden. Opel ist auf der Suche nach einem mittelständischen Unternehmen, das flexibler in seiner Organisation ist, und somit eine kleinere Auflage eines Cabrios zu geringeren Kosten als im eigenen Opel Werk herstellen kann. Auf Basis des gerade präsentierten Corsa C entstehen schnell erste Entwürfe für ein Cabriolet mit Stahlklappdach.

Juli 2002: Die Gespräche im letzten Jahr sind mit Heuliez positiv verlaufen. Das unabhängige Familienunternehmen wird ausgewählt, um den neuen Tigra TwinTop in seinem Werk in Cerizay zu entwickeln und zu produzieren. Opel hatte zuvor noch nicht mit Heuliez zusammengearbeitet. Als Tigra TwinTop Projekleiter wird Horst Bach benannt, der nach Frankreich entsendet wird. Heuliez ist derjenige, dem weltweit die meisten zusammengebauten Schiebedächer zugeschrieben werden. Dazu fertigt und lackiert das Unternehmen die einbaufertigen Dachmodulen für den Peugeot 206 CC. 
Ein weiterer Vorteil spricht für den französischen Partner, dass er Opel von Anfang an einen Prototypen der schließlich für den Tigra gewählten Kinematik zur Verfügung stellt. Heuliez legt großen Wert darauf, sein Patent an das Design und Format des Autos anzupassen und das Opel Style Center in Deutschland mit einzubinden. Zum Schluss verfügt Heuliez über ein modernes industrielles Werkzeug, das zu 70% automatisiert ist und die gleiche Flexibilität und Reaktionsfähigkeit wie große Automobilhersteller bietet. Als Symbol dieser Flexibilität zeigt man sich sogar bereit, auf Wunsch von Opel sein Firmen-Logo zu modernisieren. Der damalige Verweis auf die Pferdekutschenzeit war nicht angemessen. Projektleiter Horst Bach setzt sich aktiv dafür ein, die Namensnennung von Heuliez auf dem neuen Auto zu zeigen. Eine Ehrung, die nicht selbstverständlich ist und vor allem bei englischen Händlern schwer den Kunden zu vermitteln ist. 
    
Nur noch zwanzig Monate bis zur geplanten Präsentation des Prototypen auf dem Genfer Autosalon. Der Stil des bereits namentlich fixierten Tigra Twin Top ist fast endgültig. Lediglich die Leuchten und das Volumen der Radläufe werden im September 2002 nochmals umgestaltet. Ziel ist es, dem Auto ein kompakteres Erscheinungsbild zu verleihen, da die Entwürfe zu starke ausgedehnte Radläufe zeigen. Bei Cerizay wurden einige Werkzeugstudien im letzten Moment geändert, um diesen Änderungen gerecht zu werden.

September 2002: Die Leuchten und das Volumen der Radläufe werden nochmals umgestaltet. Ziel ist es, dem Auto ein kompakteres Erscheinungsbild zu verleihen, da die Entwürfe zu starke ausgedehnte Radläufe zeigen. Bei Cerizay wurden einige Werkzeugstudien im letzten Moment geändert, um diesen Änderungen gerecht zu werden. Das Außendesign des Tigra Twin Top ist bereits auf signierten Bildern von Holger Weyer, Chefdesigner bei Opel zu finden. Der Vorschlag, die dritte Bremsleuchte im Opel Blitz der Heckklappe zu platzieren findet von Opel keine Billigung. Die Finanzen von Opel sollten wohl nicht mit dem Opel Blitz in einem Bremslicht an einem der Autos unterstrichen werden.

März 2003: Heuliez erwähnt auf dem Genfer Autosalon öffentlich das Projekt, ein sportliches und kompaktes Roadster-Coupé für Opel zu entwickeln, welches mit einem Klappdach ausgestattet ist.

März 2004: Auf dem 74. Genfer Autosalon (4. bis 14. März 2004) feiert der Tigra TwinTop seine Weltpremiere. Zwischen Coupé oder Cabrio liegen nur ein kurzer Knopfdruck und 18 Sekunden. Ein innovatives elektrohydraulische Stahl-Falt-Klapp-Dach öffnet und schließt vollautomatisch. Dank seiner cleveren Verdeckkonstruktion – das Dach faltet sich Platz sparend ins Heck – bietet der Tigra offen wie geschlossen einen großzügigen, gut nutzbaren Kofferraum mit einem Volumen von bis zu 440 Litern bzw. 250 Liter bei offenem Verdeck. Zusätzlich stehen im Innenraum 70 Liter hinter den Sitzen und damit insgesamt deutlich über 500 Liter Stauvolumen zur Verfügung. Klassenbestwert in diesem Segment. Partner Heuliez hat eine einzigartige Konstruktion gefunden, in der die Dachteile nicht dick auftragend übereinander im Kofferraum geschichtet werden. Durch die erdachte Faltkinematik, die es den Designern ermöglicht, eine ebenso harmonische wie dynamische Karosserielinie zu kreieren, versinkt der hintere Teil des Klappdaches mit C-Säule und Heckscheibe beinahe senkrecht im Kofferraum. Der vordere Teil legt sich anschließend waagerecht darüber. Eine verstellbare Gepäckraum-Abtrennung in Form eines senkrecht stehenden Querschotts sorgt im Kofferraum für Ordnung. Sensoren geben den Weg frei, ob der Klappmechanismus bequem und automatisch vom Fahrersitz ausgelöst werden kann.  
Besonders praktisch: Auch der Deckel des Kofferraums lässt sich bequem per Kopfdruck elektrohydraulisch angetrieben öffnen und schließen. Die Heckscheibe besteht aus kratzfestem Glas und ist beheizbar. Damit sind die Zeiten vorbei, in denen Wassereinbrüche, bescheidener Stauraum und abgeknickte Fingernägel als Tribut einer hakeligen Dachmechanik angesagt sind. 

Von außen zeigt sich der neue Opel als kompakter Zweisitzer mit stimmigen Proportionen und spannenden Details. Opel ist es wichtig, das Fahrzeug als sportlichen Zweisitzer in geschlossener und offener Version zu konstruieren.  Die dynamische Linienführung nimmt Designelemente der Opel-Formensprache auf und interpretiert sie neu. Die Front ist geprägt vom Opel-typisch trapezförmigen Grill mit Mattchrom-Querstrebe, der charakteristischen Bügelfalte auf der Motorhaube, großen Lufteinlässen im Stoßfänger und 3D-Ellipsoid-Scheinwerfern mit zylindrischen Lampenkörpern. In der Seitenansicht fallen kurze Überhänge, die flache Frontscheibe, eine konsequent keilförmig nach hinten ansteigende Linie, die leichte Taillierung der Flanken und die ausgestellten Seitenschweller auf. Viel Liebe zum Detail beweisen die angedeuteten Lufteinlässe in den vorderen Kotflügeln mit den integrierten seitlichen Blinkerleuchten sowie die markante Formgebung des Dachaufbaus. Auf Wunsch sorgt eine kontrastierende Lackierung des hinteren Dachteils für eine besondere optische Note. Am Heck runden großflächige, weit herumgezogene Rückleuchten, eine elegante Mattchromleiste im Stoßfänger und das sichtbare Auspuffendrohr den dynamischen Designauftritt ab. 

Mit acht Außenfarben sowie zwei möglich abweichenden Farben für das hintere Dachteil zeigt sich der Tigra TwinTop mit seiner Keilform und einem cw von 0,34 von seiner sportlich und eleganten Seite.

Das Interieur des Opel Tigra TwinTop unterstreicht mit serienmäßigen, zweifarbigen Sportsitzen, Instrumenten mit Chromringen sowie zahlreichen Aluminiumapplikationen den eigenständigen Charakter. Besonderen Pfiff geben dem Innenraum zwei aluminiumfarbene Streben, die Mittelkonsole und Getriebetunnel optisch verbinden. Die aus einem aerodynamisch geformten Aluminiumprofil bestehenden, neuartigen Überrollbügel setzen zusätzliche Designakzente.

Als Antrieb steht ein 1,4 Liter Motor mit innovativer TWINPORT-Benzinspar-Technologie mit 66 kW (90 PS) sowie ein 1,8 Liter mit 92 kW (125 PS) bereit. Beide ECOTEC-Triebwerke erfüllen bereits die Euro 4-Abgasnorm.  Alternativ zum serienmäßigen manuellen Fünfgang-Getriebe ist der kleinere Motor auch mit halb-automatisierter Easytronic verfügbar. Der Unterschied der Motorisierung ist am Heck zu erkennen. Gelangen die Abgase beim 1,4 Liter durch ein rechteckiges Auspuffendrohr, ziert den 1,8 Liter ein ovales Edelstahl-Endrohr unterhalb der Heckschürze.

Opel-Chef Carl-Peter Forster äußert sich zum neuen Modell wie folgt: "Mit dem TigraTwinTop machen wir jungen und jung gebliebenen Kunden mit Interesse an sportlichen, emotionalen Fahrzeugen ein attraktives Angebot. Der Tigra TwinTop ist ein wichtiger Teil unserer Modelloffensive und steht für die Neuausrichtung des Opel-Produktportfolios, das mittelfristig zu rund 20 Prozent aus solch aufregenden Nischenmodellen bestehen wird."

Der Tigra TwinTop wird bei seiner Weltpremiere sofort zum "Cabrio of the Year 2004" gewählt. Die 20-köpfige, unabhängige Fachjury bestehend aus Motorjournalisten und Experten aus elf Ländern. Sie zeigten sich vor allem vom attraktiven Design und dem intelligenten Fahrzeugkonzept des sportlichen Zweisitzers beeindruckt.

Mit der Internet-Seite www.wegohneverdeck.de, welche Opel erstellen lässt, animiert man Cabrio Fahrer dazu, die schönsten Landstriche Europas zu bereisen. 117 Tourberichte führen durch Europa, 64 davon durch deutsche Regionen. Hotel, Restaurant-Tipps und Sehenswürdigkeiten werden beschrieben und laden zum Besuchen ein.

April 2004: Die deutsche Premiere findet vom 17. bis 25. April auf der 14. AMI (Auto Mobil International) in Leipzig statt. 

Juni 2004: Start der Serienproduktion am 01. Juni. Ein echter Erfolg für Heuliez dem es gelang, Opel zu überzeugen. Man setzt sich gegen die deutschen und italienischen Konkurrenten Karmann, ATS, Pininfarina oder Bertone durch, die auch in der engeren Wahl für das Projekt standen. Heuliez nimmt die 154.214 Einheiten in Angriff, die gemäß den Bedingungen des ursprünglichen Vertrags über viereinhalb Jahre produziert werden sollen.

Das Werk erhält von Opel nur den Motor zusammen mit Getriebe. Die Produktion des Fahrzeugs bei Heuliez umfasst die folgenden Phasen:
Stanzen aller spezifischen Karosserieteile (außer Motorschürze), Roboter gestützte Rohkarosserie Herstellung (80% der 3.600 Schweißnähte), kataphoretischen Tauchlackierung (KTL) und Lackierung der Karosserie, Endmontage des Gesamtfahrzeugs sowie Montage des Moduldaches und Kofferraum auf einer separaten Linie, Endtests und Qualitätskontrollen. 
Als Zeichen der Herstellung wird zum ersten mal in der Firmengeschichte die Heuliez-Signatur in Form eines stilisierten Rad auf dem der Buchstabe H eingraviert. Das neue Logos wird auf den Kotflügeln des Tigra Twin Top positioniert. 200 Fahrzeuge täglich verlassen das Produktionsband. Die Lieferzeiten sind kurz. Nur neun Tage nach Bestelleingang eines Fahrzeuges wird das Modell bereits gefertigt.  

Die Aufgabe war viel umfassender und rentabler als die reine Montage von Peugeot 206 CC-Modulen, die zuvor hergestellt werden. Natürlich hätte Opel das Modell auch im eigenen Werk fertigen können und sich auch nur die Module von Heuliez anliefern lassen. Aber man ist der Meinung, dass die Qualitätskriterien der Zeit diese Lösung verurteilen. Die ersten Fahrzeuge lassen aber leider noch eine hochwertige Fertigungsqualität vermissen. Spaltmaßdifferenzen an der Karosserie sowie eine schlecht eingebaute Innenausstattung zeigen eindeutiges Optimierungspotential. 

Die erste Preisliste wird veröffentlicht. Zum Beginn werden drei Ausstattungsreihen angeboten: Enjoy, Sport und Cosmo. Die Einstiegsversion als Enjoy startet bei 16.695€ und hat serienmäßig Front- und Seitenaibags für Fahrer- und Beifahrerseite, DSA-Sicherheitsfahrwerk und ABS verbaut. Ebenso ist ESP standardmäßig dabei, kann aber zum Minderpreis von 300€ abbestellt werden. Die sportliche Variante verfügt serienmäßig über 16 Zoll Alufelgen und ein Sport-Lederlenkrad. Darüber hinaus ist sportliches Interieur verbaut. Mit der Cosmo Ausstattung kleidet sich der Tigra serienmäßig mit Stoff-/Ledersitzen und 16 Zoll Alufelgen aus.
Sonderausstattungen wie Diebstahlwarnanlage, Radio oder Navigationsgerät, Telefoneinbauvorrüstung, Sitzheizung, Bordcomputer, Geschwindigkeitsregler, Klimaanlage und Windschott können dazu bestellt werden. Für die ersten 1.000 Bestellung kann ein Happiness-Paket (CD30 Radio, Windschott und Alufelgen) bestellt werden. 
Das automatisierte 5-Gang-Schaltgetriebe Easytronic kostet 550€ Aufpreis und ist dem 1,4 Liter Motor vorbehalten. 

Oktober 2004: Offizielle Händlereinführung im Herbst - für ein Cabrio sicherlich nur eine bedingt günstige Jahreszeit. Beim EuroNCAP-Crashtest erreichte der Tigra TwinTop vier von fünf möglichen Sternen. 

November 2004: Der 1,3 CDTI Dieselmotor ist ab 17.895€ bestellbar. Es wird für den 1,4 Liter und den Diesel ein neues Komfort-Fahrwerk verbaut. Der 1,8 Liter erhält ein Sportfahrwerk. Waren zur Einführung an der Hinterachse standardmäßig Scheibenbremsen verbaut, so bleiben diese nur noch dem 1,8 Liter vorbehalten. Die beiden anderen Motorisierungen werden ab sofort mit Trommelbremsen ausgestattet. 
Die ersten 1.000 Bestellungen sind eingegangen, das Einführungspaket Happiness entfällt. Der Diesel kann optional mit Zuheizer bestellt werden.

April 2005: Die Grundpreise erhöhen sich einheitlich um 100€.

Juni 2005: Ein OPC Line Paket, bestehend aus Frontspoilerlippe, Heckschürzenlippe, Heckspoiler und beidseitigen Seitenschweller bringen als Sonderausstattung einen optischen Mehrwert. Der optionale ESP Entfall wird entfernt, was aus Sicherheitsrelevanten Gründen auch Sinn macht. Neu im Angebot ist ein optionaler Parkpilot für den hinteren Bereich. Für den Sport kann eine Standheizung geordert werden. Die Ausstattungsreihe Cosmo entfällt ersatzlos.

September 2005: Mit dem Linea Rossa-Paket, welches aus einer Lederausstattung in Kaminrot, Fußmatten und Lederlenkrad mit roten Nähten und 17 Zoll Alufelgen besteht, wird eine weitere hochwertige und farblich interessante Option für nur 1.280€ angeboten (die reine Lederausstattung in anthrazit kostet bereits 1.145€). Das Paket bleibt aber nur dem Sport vorbehalten.

Dezember 2005: Das Linea Rossa-Paket wird wieder gestrichen.

Januar 2006: Die Produktion wird auf 100 Exemplare pro Tag reduziert. 

Februar 2006: Mit dem Werbepartner Bild.T-Online gibt es im Zeitraum vom 02.02.2006 bis 16.3.2006 ein begrenztes Angebot: der "Volks-Tigra". Er basiert auf der Ausstattungsreihe des Enjoy und wird in der Serienausstattung um Aluminium-Sport-Pedalen, Klimaanlage, Lederlenkrad, 16 Alufelgen, Stoff/Leder Innenausstattung und CD 30 MP3 Radio mit einem Kundenpreisvorteil von 2.165€ angeboten. Alle drei Motorisierungen können zum Preis ab 18.225€ bestellt werden. Weitere Sonderausstattungen sind nach der Sport Aufpreisliste möglich. 

März 2006: Die Ausstattungsreihen werden überarbeitet. Die Basisversion Enjoy wird unverändert durch "Tigra" abgelöst, der Sport wird aufgewertet und mit serienmäßiger Klimaanlage und CD30 MP3 Radio als Edition angeboten. Die Sonderausstattung Mobiltelefon-Vorbereitung wird aufgewertet und mit neuem Preis angepasst angeboten.

Mai 2006: Durch die geringe Produktionsstückzahl muss Heuliez einen Sozialplan für mehr als 500 Mitarbeiter von insgesamt 1.700 Mitarbeitern aufstellen. Es ist in der Firmengeschichte bereits der dritte Sozialplan nach 1998 und 2001.  

Juni 2006: Mit einer Preisanpassung von 190€ steigt der Einstiegspreis oberhalb der magischen 17.000€ Grenze. Neue 16 Zoll Alufelgen im 5-Speichen-Sport-Design (P83) lösen das bisherige 7-Doppelspeichen-Design (QM0) ab. 

Oktober 2006: Eine erneute Preisanpassung lässt den Grundpreis nochmals steigen. Er beträgt nun 17.530€. 

November 2006: Die Ausstattungsreihe Design Edition wird eingeführt. Die aus dem Linea Rossa Paket bekannte Kaminrote Lederausstattung wird um Bordcomputer, 17 Zoll Bi-Color Alufelgen, Metallic-Lack, weiße Instrumenteneinsätze, silberne Sicherheitsgurte und Fußraumteppiche in Kaminrot erweitert. Der Design Edition ist aber nicht mit Dieselmotorisierung erhältlich. Das CDC40 Opera Radio entfällt aus der Sonderausstattung.

Die Produktion wird weiter reduziert und beträgt nun nur noch 50 Fahrzeuge täglich.

Januar 2007: Bedingt durch die Mehrwertsteuererhöhung von 16% auf 19% werden die Preise angepasst.

Mai 2007: GM Europa-Chef Carl-Peter Forster lässt die Einstellung des Tigra TwinTop prüfen. Der Absatz ist zuletzt stark eingebrochen: Während die Produktion in 2005 noch bei mehr als 37.690 Fahrzeugen lag, werden nur ein Jahr später weniger als die Hälfte verkauft. Peugeot dagegen fährt mit seinem Cabriolet 207 CC neue Absatzerfolge ein. Statt des Tigra wird ein viersitziges Cabrio auf Basis des Corsa, quasi einen Corsa CC, benötigt, um den Erfolg im Segment nicht nur dem Mitbewerb zu überlassen. 

Juni 2007: Das CDC40 Opera Radio wird mit MP3 Funktion wieder als Sonderausstattung eingeführt. Das CD30 MP3 Radio erhält einen Aux-In Eingang für den Anschluss von externen Audiogeräten. Die 16 Zoll Alufelgen im 5-Speichen (P83), 5-Doppel-Speichen (NZ8) und 7-Doppelspeichen (QM0) entfallen aus dem Angebot.

November 2007: Die neue Ausstattungsreihe Endless Summer löst den Design Edition ab. Der Endless Summer ist wahlweise in Kaminroter oder Anthrazit Silverline Lederausstattung serienmäßig ausgestattet. Die dunkle Lederausstattung erhält Ihren Einsatz aber erst ab Februar 2008). Für die Ausstattungsreihe Tigra entfällt die bisherige Sonderausstattung des Lederpaketes. 

Februar 2008: Mit dem Tigra TwinTop "Illusion" zeigt Opel auf dem 78. Genfer Salon im März 2008 erstmals eine Alternative für klassisches Cabrio-Flair trotz Stahlklappdach. Bei der Modellvariante "Illusion" spannt sich ein weinroter Canvas-Bezug über das Stahlfaltdach und gibt so den Look eines Cabrios mit Softtop. Die Preislisten sind bereits mit Datum vom 08. Februar 2008 veröffentlicht und zeigen einen Aufpreis von 300 € gegenüber dem auf Basis den "Endless Summer" identisch ausgestatteten Modelles.

März 2008: In Zusammenarbeit mit dem Ausrüstungshersteller Normand Sealynx, Lieferant des Dichtungssystems des Tigra, wurde eine Sonderversion auf dem Genfer Autosalon 2008 präsentiert. Der Kofferraum und das Dach wurden mit einem speziellen Einklemmschutzsystem ausgestattet, das man für elektrische Fenster oder Schiebedächer benutzt. Trotz der Masse an beweglichen Teilen wird bei einem nur geringen Widerstand ein Sicherheitssystem ausgelöst, welches das bewegliche Teil sofort stoppt. Opel gab aber kein grünes Licht für die Industrialisierung dieses Systems. War der Tigra zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Prüfstand, ob das Modell weiter im Einsatz bleibt. Das umgebaute Testfahrzeug, ein perlweißer Tigra TwinTop, wurde aus der normalen Produktion entnommen. Nach der Messe wurde das Auto mit herkömmlicher Schiebedachfunktionalität umkonfiguriert und dann als Gebrauchtwagen weiterverkauft. 

Juli 2008: Das neue Modelljahr startet mit einer Preisanhebung von rund 300€. Die Sonderausstattungen Mulitmedia CDC40 Opera entfällt. Für die Ausstattungsreihe Tigra können die Sonderausstattungen Diebstahlwarnanlage, Bordcomputer und 17 Zoll Alufelgen nicht mehr ausgewählt werden. Auch der Zuheizer für den Diesel wird gestrichen.

November 2008: Alle Ausstattungsreihen werden gestrichen, ebenso der Dieselmotor. Es verbleibt nur noch die Ausstattungsreihe Edition im Angebot. Die einzelnen Sonderausstattung Lederpaket, Diebstahlwarnanlage, Sitzbelegung, 17 Zoll Alufelgen, Bordcomputer, Geschwindigkeitsregler, Parkpilot, Sitzheizung und Standheizung werden als nicht mehr angeboten. In Paketen werden Parkpilot, Sitzheizung, Bordcomputer und Geschwindigkeitsregler als Funktionspaket zum attraktiven Preis in Höhe von 370€ statt 1205€ mit aufgenommen. Zwei Style Pakete bringen die beiden Lederausstattungen in Anthrazit oder Kaminrot zzgl. jeweils Sitzheizung, 17 Zoll Alufelgen und Fußraumteppiche für nur 800€ statt 1550€ auf Käuferfang.
Das Ende des Tigra TwinTop ist damit abzusehen.

September 2009: Nach 90.874 Fahrzeugen endet die Produktion am 09. September mit einem schwarzen 1,4 Liter Benzinmodell für den deutschen Markt. Es wurden

• im Jahr 2004: 14.904 Einheiten 
• im Jahr 2005: 37.690 Einheiten
• im Jahr 2006: 14.470 Einheiten
• im Jahr 2007: 11.770 Einheiten 
• im Jahr 2008:  8.840 Einheiten 
• im Jahr 2009:  3.200 Einheiten

produziert. Damit werden weniger als 60 % der ursprünglichen Planung tatsächlich hergestellt.
In Deutschland werden rund 40% der Fahrzeuge (35.645 Stück) im Zeitraum 2004 bis 2010 zugelassen. Der 1,8 Liter ist dabei die bevorzugte Variante (ca 60% Anteil), der Diesel Antrieb liegt im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern im Umfeld Peugeot 206/207CC (Zulassungen im vglb. Zeitraum 94.302) und Mini Cabrio (46.520) kann sich der Tigra TwinTop leider nicht nachhaltig durchsetzen.  

Projekt "Heuliez 4435"

Nach der Entscheidung den Tigra TwinTop einzustellen, bleibt Heuliez nur der Weg nach vorn. Unter dem Codenamen „Projekt 4435“ wird die Initiative untersucht, seine Partnerschaft mit Opel fortzusetzen. Schon allein aus moralischen Gründen stellt Opel die Basis und Designelemente des Corsa D zur Verfügung. Die Vorstudie wird aber vom französischen Partner finanziert. Heuliez legt Wert auf Innovation und reagiert vor allem auf den Hauptkritikpunkt des TwinTop, das Vorhandensein von nur zwei Sitzen. Es ist klar, dass das Ergebnis dieser Viersitzer-Studie die Zukunft des Unternehmens und seiner Mitarbeiter bestimmt oder nicht. Es scheint wie ein letzter Ausweg.   Zum Einsatz kommt ein sogenanntes RHT5-System (Five-Element Retractable Hard Top), welches einige Besonderheiten aufweist. Die Säulen der Heckscheibe trennen sich bei der Bewegung von der hinteren Glasscheibe und klappen beim Öffnen des Daches tiefer in die Seitenwände der Rücksitze ein, als die Scheibe selbst. Dadurch ist es möglich, die Geometrie der Heckeinheit beizubehalten und vor allem die ursprünglichen Elemente des Autos, wie Rückleuchten und Stoßstange, unverändert zu übernehmen. Zusätzlich zu den vier Sitzen erleichterte das System ein einfaches Beladen des Kofferraums mit großem Volumen. 

Opel überlegt genau, ist die Idee von Heuliez doch hoch interessant. In der Zwischenzeit ist aber der Astra TwinTop, welcher in Zusammenarbeit mit dem deutschen Schiebedachhersteller Car Top System entwickelte wurde, auf dem Markt. Er erfüllt bereits einige Erwartungen der Kunden. Schnell merkt man den fehlenden Enthusiasmus von Opel am Projekt. Gibt es noch einen zusätzlichen Markt für dieses Modell? Nein - General Motor legt Veto ein, Opel zieht sich zurück. Heuliez gestaltet die Fahrzeugfront um, zieht die Motorhaube tiefer nach unten und ersetzt die Opel Logos durch Ihr eigenes Logo. Die angepasste Studie wird außerhalb der Öffentlichkeit auf dem Genfer Autosalon 2008 präsentiert. Leider stößt das Projekt auf keine positive Resonanz bei den ausgewählten Interessenten.  2011 präsentiert Heuliez auf dem Genfer Autosalon mit dem deutschen Unternehmen Mia electric noch den „Mia Electric 2010“. Im Sommer läuft bereits die Produktion der Kleinserie von 1.500 Fahrzeugen an. Nur ein Jahr später wird das Tafelsilber wie Patente und Reserven von Heuliez bereits verkauft. Am 31. Oktober 2013 ist die Liquidation der Firma vollzogen und die PKW-Produktion endgültig beendet.

Ausstattungsreihen

Polster

   

Ausstattung	Code	Zeitraum	Bild
Edition mit Style-Paket 1(ab 12/08) Endless Summer ILLUSION	TABI	02/08 - 06/09	Leder Mondial,  Anthrazit Silverline
Cosmo	XXRZ	06/04 - 06/05	Stoff Alpha, Stahlgrau/ Leder Mondial, Anthrazit
Enjoy	XXTF	06/04 - 06/05	Stoff Splice, Anthrazit/ Stoff Malta, Anthrazit
Enjoy	XXTG	08/04 - 06/05	Stoff Splice, Anthrazit/ Stoff Malta, Antiguablau
Sport	XXTH	06/04 - 06/05	Stoff Splice, Stahlgrau/ Stoff Malta, Anthrazit
Enjoy	XXTI	06/04 - 06/05	Stoff Splice, Anthrazit/ Stoff Malta, Rot
Cosmo optional Edition optional Enjoy optional Sport optional Tigra optional (bis 10/07) Volks-Tigra optional	XXTK	06/04 - 11/08	Leder Mondial, Anthrazit
Enjoy Tigra	XXVS	07/05 - 11/08	Stoff Splice, Anthrazit/ Stoff Elba, Anthrazit
Enjoy Tigra	XXVU	07/05 - 10/06	Stoff Splice, Anthrazit/ Stoff Elba, Rot
Enjoy Tigra	XXVV	07/05 - 10/07	Stoff Splice, Anthrazit/ Stoff Elba, Antiguablau
Edition Sport Volks-Tigra	XXVW	07/05 - 12/06	Stoff Alpha, Stahlgrau/ Morrocana, Anthrazit
Design Edition Edition mit Style-Paket 2 (ab 12/08) Endless Summer ILLUSION Sport mit Linea-Rossa-Paket	XXWW	08/05 - 10/05 11/06 - 09/09	Leder Mondial, Karminrot
Edition	XXYV	01/07 - 11/08	Stoff Oxygen, Anthrazit/ Morrocana, Rot
Edition	XXYW	01/07 - 09/09	Stoff Oxygen, Anthrazit Morrocana, Grau

Morrocana = Ledernachbildung
Alle Ausstattungen haben Sportsitze.

Farben

Name	Code / RPO	Zeitraum	Bild
Sunny Melon (U)	40Q / AJU	11/06 - 09/09
Eisbergblau (ME)	ATU / 21Y	07/07 - 09/09
Robogrün (ME)	30B / 1JU	06/04 - 10/05
Yellow Punch (U)	40K / 1KU	06/04 - 10/06
Antiguablau (ME)	21H / 1TU	06/04 - 09/09
Starsilber III (M2)	157 / 2AU	06/04 - 09/09
Saphirschwarz (ME)	20R / 2HU	06/04 - 09/09
Mintsilber (M2)	397 / 3QU	07/07 - 11/08
Ultrablau (ME)	21B / 4CU	06/04 - 06/05
Aeroblau (ME)	21C / 4MU	06/04 - 06/07
Green Tea (ME)	30E / 4RU	11/05 - 06/07
Metro (M2)	168 / 4XU	09/05 - 09/09
Powerrot (B)	50B / 63U	04/08 - 09/09
Magmarot (B)	547 / 79U	06/04 - 03/08
RAL2004 (Reinorange) Sonderanfertigung für einen Opel Händler zum Jubiläum seines Autohauses. Kein Serieneinsatz	-	xx/07

U = Uni Lack
B = Brilliant Lack
​M2 = Zweischicht Metallic Lack
​ME = Zweischicht Mineral Effekt Lack

Verdeckfarben

Name	RPO Code	Zeitraum	Bild
Bordeauxrot (Stoffbezug)	11T	02/08 - 11/08
Starsilber matt (M2)	42T	06/04 - 09/09
Moonlandgrau matt (M2)	43T	06/04 - 06/07
Wagenfarbe		06/04 - 09/09

Felgen

Bezeichnung	Code	Größe	ET	Lochkreis	Bild
Stahlfelge mit Abdeckung  im 9-Speichen-Design auf 185/60 R15	QG8 (YW)	6,5J x 15	35	4 x 100
Leichtmetallfelge im 8-Speichen-Design auf 185/60 R15 Kat.-Nr.: 10 02 125 Teile-Nr.: 13116620	QL2 (YL)	6,5J x 15	35	4 x 100
Leichtmetallfelge im 5-Speichen-Design auf 205/50 R16 Kat.-Nr.: 10 02 093 Teile-Nr.: 13122442	(XQ)	6J x 16	41	4 x 100
Leichtmetallfelge im 10-Speichen-Design auf 205/50 R16 Kat.-Nr.: 10 02 163 Teile-Nr.: 93164818 oder Teile-Nr. : 93162534	NZ8 (B7/B9)?	6J x 16	41	4 x 100
Leichtmetallfelge im 11-Speichen-Design auf 205/50 R16 Kat.-Nr.: 10 02 160 Teile-Nr.: 93164817 oder Teile-Nr.: 93162533	NZ9 (B7/B9)?	6J x 16	41	4 x 100
Leichtmetallfelge im 7-Doppelspeichen-Design auf 205/50 R16	QM0 (L3)	6J x 16	41	4 x 100
Leichtmetallfelge im 5-Speichen-Sport-Design auf 205/50 R16 Kat.-Nr.: 10 02 512 Teile-Nr.: 13239899	P83 (P3)	6J x 16	41	4 x 100
Leichtmetallfelge im 7-Speichen-Sport-Design auf 205/50 R16	RCJ (S3)	6J x 16	41	4 x 100
Leichtmetallfelge im 5-Speichen-Design auf 205/45 R17 Kat.-Nr.: 10 02 185 Teile-Nr.: 13189913	QT1 (B6)	6,5J x 17	41	4 x 100
Leichtmetallfelge im 5-Speichen-Design Bicolor auf 205/45 R17 Kat.-Nr.:10 02 493 Teile-Nr.: 13231495	QT1&21P (L1)	6,5J x 17	41	4 x 100
Leichtmetallfelge im 5-Doppel-Speichen-Design (OPC) auf 205/45 R17 oder 215/40 R17 Kat.-Nr.: 67 50 554 Teile-Nr.: 13234968	(M2)	7J x 17	47	4 x 100