Ampera-e

Datenstand: September 2023

Kennzahlen

Inhalt Daten
Bauzeit Anfang 2017 bis Oktober 2019
Aufbauten 4-türige Limousine
Plattform Gamma G2SC (GM)
Stückzahl ca 9.500
Bestellstart 20. Apr 2017
Produktionsstart unbekannt
Verkaufsstart Sommer 2017
Facelift keines
Bestellschluß 29. Mrz 2019
Produktionseinstellung Oktober 2019
Produktionsort Orion (Michigan, USA) GM
Interner Modellcode F17

Historie (nach Kalenderjahren aufgeteilt)

2016

Oktober 2016: Präsentation des Ampera-e auf der Pariser Motorshow im Oktober 2016. Während andere Hersteller noch darüber diskutierten, ob das neue Elektroauto 2019 oder 2020 auf den Markt kommt, schuf Opel Tatsachen und präsentiert ein Elektroauto mit mehr als 500 km Reichweite.  Mit einer im Segment konkurrenzlosen rein elektrischen Reichweite von 423 Kilometer gemäß WLTP präsentiert sich der Ampera‑e als wahrer Reichweiten-Champion. Da die Akkus (Hersteller ist LG Chem aus Südkorea) extra flach in Unterflurbauweise angebracht sind, bietet er Platz für fünf Passagiere und einen Kofferraum mit dem Fassungsvermögen eines ausgewachsenen Kompaktklasse-Fünftürers (381 Liter). Der Ampera-e zeigt zudem, wie Elektromobilität und Fahrvergnügen eine Einheit bilden können, denn das maximale Drehmoment von 360 Newtonmeter aus dem Stand sorgt für eindrucksvolle Beschleunigungs- und Elastizitätswerte. Von null auf Tempo 50 beschleunigt der Kompaktwagen in 3,2 Sekunden, der Zwischensprint beim Überholen von 80 auf 120 km/h gelingt in gerade einmal 4,5 Sekunden. Der baugleiche Chevrolet Bolt wurde bereits im Januar 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde seit Anfang November 2016 in den Vereinigten Staaten produziert. In England soll das Modell als Vauxhall Ampera-e eingeführt werden.

2017

April 2017: Mit der erste Preisliste werden zwei Ausstattungsreihen angeboten. Das Grundmodell als Ampera-e sowie ein First-Edition, der für einen Aufpreis von 4.730 € ein Premium Paket (Lederausstattung, Sitzheizung, 17" Alufelgen, Bose Soundsystem, Fahrer Assistenzpaket und Zweischichtmetallic Lackierung serienmäßig bietet. Das Grundmodell soll nicht vor 4. Quartal 2017 lieferbar sein. Von 2400 Opel Händlern werden zunächst nur 44 sogenannte Ampera-e-“Agenten” als Verkaufshändler in Deutschland ausgewählt.

Mai 2017: In Norwegen beginnen die ersten Auslieferungen des Modells. 

Juni 2017: Ausgewählte Opel Händler halten einzelne Modelle für Probefahrten bereit. Zu kaufen gibt es den Ampera-e in Deutschland aber nicht. 

September 2017: Das Modell ist auch 6 Monate nach der ersten Preislistenveröffentlichung in Deutschland nicht zu erwerben. Opel bietet zunächst ein Leasing Modell zu monatlichen Raten von ca. 600 Euro an. Nach dem Ende des dreijährigen Leasingvertrages ist ein Kauf nicht möglich, der Ampera-e geht zurück an Opel. Auch eine Vorbestellung ist aufgrund hohen Nachfrage nicht möglich.

Oktober 2017: In Norwegen erfolgt aufgrund der großen Nachfrage ein Bestellstop für den Ampera-e.  Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei Weitem, so teilte Opel mit. Aus dem Vorzeigemarkt für Elektromobilität kamen knapp 5.000 Bestellungen. 
In Deutschland wurde die reine Leasingmöglichkeit aufgehoben, das Fahrzeug kann nun eine Reservierungsgebühr von 1.000 € geordert werden als Kauf.

November 2017: Das Modell gewinnt in der Kategorie Klein- und Kompaktwagen das Goldene Lenkrad.

2018

Januar 2018: Zum Kalenderjahreswechsel wird das Grundmodell in Ampera-e Plus umbenannt, die hochwertigere Ausstattung nennt sich nun Ultimate. Die Preise erhöhen sich erheblich. So kostet das Grundmodell (welches erneut auf Lieferfähigkeit ab 2. Halbjahr 2018 verschoben wird) jetzt 42.990 €. Nach dem zwischenzeitlichen Bestellschwierigkeiten wird die Lieferzeit nun mit drei bis vier Monaten angegeben.

Juni 2018: Ab dem Modelljahr 2019 sind die Farben Safran Orange und Kristall Silber nicht mehr lieferbar, neu ist Fels Grau verfügbar. Leider ist die verfügbare Stückzahl aufgrund begrenzter Kapazitäten weiterhin recht gering.

2019

Februar 2019: Das Modell soll in Deutschland ab März 2019 nicht mehr bestellbar sein. Es können nur noch Restkapazitäten abgerufen werden.

Herbst 2019: Opel "presst" Rest an Lagerfahrzeugen in den Markt. So werden den Deutschen Händlern Fahrzeuge mit erheblichen Rabatten angeboten. Diese können den Ampera-e Kunden das Fahrzeug nun zu Preisen rund um 30.000 € anbieten. 

Dezember 2019: Auch die Polizei Niedersachsen und Hamburg deckt sich mit Fahrzeugen ein. Nachdem Niedersachsen bereits Anfang 2019 ein Modell in ihre Flotte integriert hat, schafft sie weiter 15 Modell an. Hamburg deckt sich mit 16 Funkstreifenwagen ein.

2020

November 2020: Bekanntgabe von Problemen bei der vollständigen Beladung des Akku von GM. Wegen Rauch-, Schmelz- und Brandgefahr, wird empfohlen nur noch bis auf 90 Prozent zu laden. Die Mindestleistung des Akku soll oberhalb von 30 Prozent gehalten werden. Betroffen sind in Deutschland die Baujahre zwischen 2016 und 2019. Es wird eine Containment-Software entwickelt, die das Aufladen des Fahrzeugs auf 90 Prozent der vollen Kapazität begrenzt, um das Risiko zu mindern. Die Ampera-e-Kunden werden über eine entsprechende Feldaktion informiert. Bis dahin wird empfohlen die maximale Aufladung über das Infotainment-System zu begrenzen.

GM ruft zunächst 50.932 Chevrolet Bolt EV aus den Baujahren 2017-2019 in die Werkstätten zurück, nachdem mindestens 5 Elektroautos dieses Typs nach dem Laden Feuer fang. Der erste batteriebedingte Brand trat bereits im März 2019 bei einem 2018er Chevrolet Bolt auf. Das Unternehmen weist ebenso die Besitzer an, die Ladekapazität auf etwa 90 % zu begrenzen und die Autos zur Diagnose und zum möglichen Austausch des Batteriemoduls zu einem Händler zu bringen. Anhand der Fahrerdaten wird festgestellt, dass 16 Prozent der Besitzer als Reaktion auf die Sicherheitshinweise den Ladevorgang auf 100 Prozent eingestellt haben.

Seit Verkaufsstart des Ampera-e im Mai 2017 wurden in Europa bis Jahresende 2020 genau 9.476 Ampera-e verkauft. Die Teilen sich auf in die Länder:

Norwegen:     3.910 Stück
Niederlande:  3.347 Stück
Deutschland: 1.416 Stück
Schweiz:           751 Stück
Island:                 52 Stück

2021

Januar 2021: Bei Opel erfolgte der Sicherheitsrückruf für den Ampera-e. Bei den betroffenen Fahrzeugen werden per Software-Update die Ladekapazität auf 90 Prozent limitiert.

Mai 2021: Da die Akkubrände in den USA bei vollständig geladener oder fast voller Hochvolt-Batterie auftraten, vermutet GM zuerst ein durch den Ladevorgang verursachtes Überhitzen der Batteriezellen. Mit einer neuen Software, die den Ladevorgang überwachen und gefährdete Zellen ermitteln soll, hoffte GM die Fahrzeugbrände in den Griff zu bekommen. Bei dem ersten Chevrolet Bolt EV wird die neue Software aufgespielt und gleichzeitig die volle Akkukapazität wieder frei gegeben.

Juli 2021: Nachdem trotz dieser Maßnahme zwei weitere Fahrzeuge in Brand geraten, ruft GM die gleichen Baujahre erneut zurück. Gleichzeitig wird mitgeteilt, dass noch keine Lösung zur Behebung der Feuergefahr verfügbar sei. Die NHTSA gibt nach dem erfolglosen Software-Fix von GM eine Verbraucherwarnung heraus und fordert die Bolt-Besitzer auf, bis auf Weiteres draußen zu parken . 
Ein paar Wochen später gibt GM bekannt, dass sie das Problem gefunden haben. Als Ursache der Fahrzeugbrände ist ein Produktionsfehler vom Hersteller LG genannt, die bei der Anode und der Separator-Membrane entsteht. Das Zusammentreffen von zweier Beatteriefehlern in einer Zelle können zum Kurzschluss führen und anschließend zu einem spontanen Entzünden der Batteriezellen kommen.  

Die Händler sollen bei allen Bolts der Baujahre 2017 bis 2019 die Batterie Module austauschen

September 2021: Als sich im August 2021 auch der Akku eines neueren Modells entzündete, erweiterte GM entgegen der ersten Einschätzung den Rückruf auf sämtliche jemals produzierten Chevrolet Bolt EV und Bolt EUV und somit auch auf die Modelljahre 2020 bis 2022, aus. Bei den Modellen von 2017 bis 2019 ist nun ein vollständiger Austausch des Batteriesatzes geplant. Bei den späteren Jahren nur ein Modulaustausch, der auch nur bei Bedarf vorgesehen ist.

GM empfehlt allen Besitzern, beim Parken der Fahrzeuge mindestens 15 Meter Abstand zu anderen Autos und Gebäuden einzuhalten.
Auch Opel reagiert mit einem Sicherheitsrückruf vom 20. September 2021 an alle Ampera-e Besitzer. Die Fahrzeuge sollen nach jeder Nutzung aufgeladen werden und die Batterieladung nicht unter 110 km Restreichweite fallen. Außerdem soll auf ein nächtliches, unbeaufsichtiges Laden verzichtet und die Fahrzeuge nach dem Laden im Freien abgestellt werden. Bis die entsprechenden Ersatzteile zur Verfügung stehen, sind diese Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Darüber hinaus ist die Einstellung eines bestimmten Betriebsmodus („Bergabfahrtreserve“ bei den Modelljahren 2017 und 2018 bzw. „Soll-Ladeniveau“ beim Modelljahr 2019) zu aktivieren, um den Ladezustands-Grenzwert auf 90 Prozent zu bringen.
Jene Ampera-Fahrer, die das im November 2020 angekündigte Softwareupdate noch nicht hat, soll dieses umgehend nachholen. Versteckt und nur nach aktivem Nachfragen, erhalten Ampera-e Besitzer ab September 2021 eine Parkkostenentschädigung in Höhe von 10 Euro pro Tag. Die Entschädigung läuft über den Opel-Händler. 

Oktober 2021: Um die Rückrufaktion durchziehen und die fehlerhaften Akkumodule tauschen zu können, steht die Bolt-EV-Produktion still.

Dezember 2021: Start der Batteriepakete Austauschaktion. Jeder Ampera-e erhält kostenlos eine neue HV-Batterie mit einer Kapazität von 68 kWh statt wie bisher 60 kWh. 

Betroffen sind alle ausgelieferten 1.489 Opel Ampera-e in Deutschland, die übrigen Ampera-e in Norwegen, Niederlande und der Schweiz (ca 8.000 Fahrzeuge) und mehr als 140.000 Chevrolet Bolt in den USA. Die Besitzer erhalten eine neue Garantie über 8 Jahre bzw. 160.000 km. Für die Kosten des Rückrufs veranschlagt GM 1,8 Milliarden US-Dollar. Zuvor einigte man sich aber mit Zulieferer LG auf eine Milliarden-Entschädigung von vermutlich 1,9 Milliarden US-Dollar (ungefähr 1,7 Milliarden Euro). Dieser Betrag wird von GM im dritten Quartal 2021 als Sonderertrag ausgewiesen. 

2022

Februar 2022: Für Kunden die sich bis Februar 2022 geweigert haben die massiven Softwareeinschränkungen zum sogenannten "Akkuschutz" zu akzeptieren, wird das Kompensationsangebot ab Februar 2022 faktisch gestrichen und zwangsweise an das Sicherheitsupdate mit verringerterm Ladestand geknüpft. Werkstattaufenthalte werden teilweise sogar mit dem Fahrzeug verweigert, sofern das Update nicht durchgeführt wurde. 

April 2022: Erst im April 2022 fertigte General Motors wieder neue Exemplare des Chevrolet Bolt EV und EUV. Diese Fahrzeuge liefen parallel zu denen auf den Produktionsbändern, bei denen die Batteriemodule getauscht wurden.

2023

April 2023: General Motors stellt die Produktion des Bolt in den Modellversionen EV und EUV zum Jahresende 2023 ein. Konzernchefin Mary Barra nennt als Grund dafür, das die Fahrzeuge im Werk in Orion Township Platz machen müssen, für andere Elektro-Modelle die auf der GM-Elektro-Plattform Ultium basieren und passend darauf abgestimmte Akkupakete nutzen.

August 2023: Aufgrund fehlender Ersatzteile läuft der Austausch der Batterien nur sehr schleppend bei Opel. Es sind noch immer nicht alle Fahrzeuge umgerüstet.

Motorenübersicht

Motor Motorcode Batterieart Batteriekapazität kW / PS Zeitraum
Elektromotor 1ET25 (MMF) Lithium-Ionen 60 kWh / 68 kWh* 150 / 204 2017-2019

*) Erhöhte Leistung nach Austausch der Batterie im Rahmen der Rückrufaktion

Technische Daten

Inhalt Maße / Daten
Radstand 2600 mm
Spurweite vorn / hinten 1507 / 1516 mm
Länge / Breite / Höhe 4164 / 1854 / 1594 mm
Leergewicht 1691 kg
Zul. Gesamtgewicht 2056 kg
Höchstgeschwindigkeit 150 km/h (elektr. abgeregelt)
Grundpreis 2017: 39.330 bis 44.060 €
2018: 42.990 bis 48.385 €
2019: 42.990 bis 48.385 €

Technische Daten (Elektro)

Inhalt Maße / Daten
Reichweite 60 kWh Akku 520 km / 423 km (NEFZ/WLTP Norm)
Anzahl Module 50 kWh Akku 10 Module / 288 Zellen
Ladezeit 50 kW Gleichstrom 30 min (für 150 km WLTP Reichweite)
Ladezeit 7,4 kW Wechselstrom (Wallbox) 30 min (für 20 km WLTP Reichweite)
Ladezeit 3,7 kW Wechselstrom (Wallbox) 30 min (für 10 km WLTP Reichweite)
Ladezeit 2,3 kW Wechselstrom (Haushaltsdose) 30 min (für 6 km WLTP Reichweite)

Technische Zusatzdaten

Inhalt Maße / Daten
Getriebe 1 Gang Automatik-Elektroantrieb mit fester Getriebeübersetzung
in Antreibseinheit integriert
Schaltung Mittelschaltung
Radantrieb Frontantrieb
Vorderradbremse Scheibenbremsen (innenbelüftet) 300 mm
Hinterradbremse Scheibenbremsen 292 mm
Handbremse elektrisch auf Hinterräder wirkend
Sicherheitsunterstützung ABS, EBV, ESP, TC
Radaufhängung vorn/hinten Einzelradaufhängung / Einzelradaufhängung
Federung vorn/hinten MacPherson-Federbeinen / Schraubenfedern
Lenkerkonstruktion Querlenkern / Verbundlenkern

Ausstattungsreihen

Ausstattung Modellcode Zeitraum Logo
First Edition

09D48

04/17 - 01/18

ohne

Plus

09D48

06/18 - 03/19

ohne

Ultimate

09D48

01/18 - 03/19

ohne

Polster

Ausstattung Code Zeitraum Bild
First Edition
Ultimate

TASV

04/17 - 03/19


Leder Athens,
Dunkelgrau mit Seitenwangen in Grau

Plus

TASW

04/17 - 03/19


Stoff Mana,
Dunkelgrau mit Seitenwangen in Hellgrau

Farben

Name

Code Zeitraum Bild
Graphit Grau (M2)

G7Q
Z???

04/17 - 03/19

Argon Silber (M2)

GAN
Z176

04/17 - 03/19

Schnee Weiß (U)

GAZ
Y40R

04/17 - 03/19

Onyx Schwarz (M2)

GB8
Z???

04/17 - 03/19

Electric Blau (M2)

GD1
Z???

04/17 - 03/19

Kristall Silber (M2)

GGB
Z???

04/17 - 06/18

Safran Orange (M2)

GGQ
Z???

04/17 - 06/18

Fels Grau (M2)

GNO
Z???

06/18 - 03/19

Karmin Rot (M2)

GPJ
Z???

04/17 - 03/19

U = Uni Lack
M2 = Zweischicht Metallic Lack

Felgen

Bezeichnung

Code

Größe

ET

Lochkreis

Bild

Stahlfelge 6,5J x 16
mit Abdeckung
auf Allwetterreifen
205/55 R 16
(nur für Gewerbekunden)

RVF

6,5J x 16

41

5 x 105

Leichtmetallfelge
im 5-Doppelspeichen-Design
BiColor
auf 215/50 R 17 95V

RJX

6,5 x 17

44

5 x 105

 
Leichtmetallfelge
im 5-Doppelspeichen-Design
silber
auf 215/50 R 17 95V

RNW

6,5 x 17

44

5 x 105